Heilig Kreuz, Halle

Das Gemeindegebiet Heilig Kreuz umfasst das nördliche Stadtgebiet von Halle (Saale).

Das Gemeindehaus mit dem Gütchenpark ist zentrale Anlaufstelle für viele Aktivitäten,
besonders für unsere pfarreiweite Kinder-und Jugendarbeit 

Hier finden Sie auch das Pfarrei-Büro, in dem alle organisatorischen Dinge zusammenlaufen. 


Gemeinderat

Hier kann jeder mitmachen, der für eine ihm liebe Sache Verantwortung übernehmen möchte.
Wir organisieren viele Veranstaltungen für die Gemeinde. Wir treffen uns einmal im Monat.
Dieser Rat wird gewählt.
Beachten Sie bitte dazu die Vermeldungen und die Pfarrei-Informationen.

Vorsitzender:                                  Wolfgang Piller

piller.w@web.de                                           0345/5200632

Stellvertreter:                                  Markus Pietzsch

Markus.Pietzsch@pharmazie.uni-halle.de           0345/5525949


Arbeitskreis Kinderkatechese

Frauen und Männer übernehmen sonntags die kindgerechte religiöse Betreuung.
Während des Familiengottesdienstes um 10.30 Uhr treffen sich die Zwei- bis Achtjährigen im Saal des Gemeindehauses.

Vorbereitungstreffen sind je nach Absprache in der Gütchenstraße.
Beachten Sie bitte dazu die Vermeldungen und die Pfarrei-Informationen.

Die Website www.kindergottesdienst-katholisch.de bietet Eltern, Erzieher*innen, Religionslehrer*innen & Kindergottesdienst-Teams hilfreiche Anregungen und Materialien für Kindergottesdienste an den Sonn- und Festtagen aller drei Lesejahre sowie zu Heiligenfesten und weiteren Anlässen.

Ansprechpersonen:  Nicola ErnstSusanne Hesse


Krabbelgruppe

freitags ab 10.00 Uhr treffen sich junge Mütter und Väter
aus Stadt und Land mit ihren Kleinkindern im „Krabbelraum“ oder im Gütchenpark 
der Gemeinde Heilig Kreuz.

Ansprechpartner:            Frau Anna Exner, 0174-3 66 70 25

oder halle.carl-lampert@bistum-magdeburg.de           0345/202 43 21


Litauenhilfe – Spendenprojekt Heilig Kreuz

Zusammenstellung und Transport von Hilfsgütern und medizinischem Material für ein Krankenhaus in Visaginas (Litauen).
Sie haben den LKW-Führerschein, dann bitte einsteigen!

Ansprechpartner: Marcus Spelz,  0176/64013452


Ministranten

Gruppenstunde am Donnerstag 17.00-18.00 Uhr mit allen Ministranten und Oberministranten.

Ansprechpartnerin:          Elisabeth Wanka

elisabeth.wanka@bistum-magdeburg.de                 0345/24979883 

Arbeitskreis „Bibel hinterfragt“

Seit mehr als zwei Jahrzehnten treffen sich regelmäßig etwa 12-17 Gemeindemitglieder, um biblische Texte für uns heute zu erschließen. Ungehörige Fragestellungen oder gar Tabuthemen sind ausgeschlossen. Jeder darf seine Meinung, aber auch seine Not, zu diesen Texten aussprechen und seine Zweifel den anderen ohne Vorbehalte anvertrauen!
Diese Offenheit und letztlich auch geistige Geborgenheit, die die Teilnehmer immer wieder erfahren, ist eine der Stärken dieses Arbeitskreises. Wir erahnen, ja erfahren etwas von dem „biblischen Faszinosum“! Diese Erfahrung ist wohl ein weiterer Grund dafür, dass der Arbeitskreis seinem Ziel, eine Exegetik für mündige Christen auf der Basis einer kritischen Textanalyse zu betreiben, über Jahre treu geblieben ist. Wir haben auch gelernt, dass Bibelstudien höchst aktuell sind und die Gegenwart unmittelbar betreffen!

Die Arbeitsgruppe ist kein abgehobener Kreis. Aber wir stellen uns immer wieder die durchaus vernünftige Frage: „Wisst ihr überhaupt, was ihr glaubt?

Herzliche Einladung an alle, die an biblischen Texten interessiert sind und Fragen zulassen!
Aber auch herzliche Einladung an all jene, die sich eigenverantwortlich mit biblischen Texten beschäftigen und nach Antworten für uns heute suchen.

Ansprechpartner:            Ursula Broghammer

ursula.brohg@t-online.de                          0345/5508526


Buchkreis Theologie

Der Buchkreis beschäftigt sich mit theologischen, historischen und philosophischen Fragen.
Die Kernaussagen eines Buches werden kurz vor­gestellt und danach laden wir zum Gespräch darüber ein.
Er trifft sich einmal im Monat am Montagabend um 19.00 Uhr.
Alle Interessierten sind herzlich willkommen!

Ansprechpartner:         Andreas Hille


Chronik

Das Leben der Gemeinde wird seit Gründung der Gemeinde in Wort und Bild festgehalten.
Ihre Beiträge in Form von Texten und Bilden sind jederzeit willkommen.
Helfen Sie mit bei der Archivierung und Aufarbeitung von Material. 

Ansprechpartner:         Wolfgang Piller

piller.w@web.de                                           0345/5200632


Diakoniekreis

Die Gruppe organisiert Besuchsdienste, Seniorentage und Ausflüge für die Senioren der Gemeinde.
Sie können Ihre Kontakte zu Gemeindegliedern hier zielführend einbringen.
Treffen sind einmal im Monat am Mittwoch um 15.00 Uhr bzw. nach Absprache.
Beachten Sie bitte dazu die Vermeldungen und die Pfarrei-Informationen. 

Ansprechpartner:                           Lydia Zielasko  


Kirchbauverein Heilig Kreuz Halle (Saale) e.V.

Vorträge, Konzerte, Bilderabende und andere Veranstaltungen dienen u.a. der Einwerbung von Geldern für Reparaturen der Kirche.
Der Kirchbauverein trifft sich einmal im Monat am Dienstag um 19.30 Uhr.
Beachten Sie bitte dazu die Vermeldungen und die Pfarrei-Informationen.
Der Vorstand trifft sich etwa alle sechs Wochen. 

Ansprechpartner:                           Volker Spelz

Telefon: 0345/2831376


Theatergruppe

Traditionell wird jedes Jahr ein Theaterstück beim Gemeindefest aufgeführt.
Sie haben Lust am theatralischen Spiel? Dann sind Sie hier richtig.

Ansprechpartner:            Markus Ditz


Senioren

Mit Kaffee und Kuchen wird begonnen, dann gibt es ein thematisches Angebot.
Der Nachmittag endet mit dem Gottesdienst um 17.00 Uhr.
Die Treffen sind jeden zweiten und vierten Donnerstag im Monat um 15.00 Uhr.

Ansprechpartner:            Horst Weiser

fam.weiser@gmx.de                                   0345/5211995

Kindersingkreis „Erdentöne-Himmelwärts“

Singen macht Freude. Das wissen schon die Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren. Mit dem Neuen Geistlichen Lied werden Glaubensinhalte auf frische Art den Menschen nahe gebracht.

Es gibt schwungvolle ‚Auftritte‘ in Gottesdiensten, zusammen mit den Großen von YOSHua oder auch allein.

Proben sind freitags um 17.00 Uhr im Gemeindehaus Heilig Kreuz.

Ansprechperson:           

Benjamin Michnik                 0176/80072303

Antonia Piller


Neues Geistliches Lied mit Yosh.u.a

Das Neue Geistliche Lied (NGL) hat es uns angetan, in Deutsch und zum Teil auch in Englisch. Mit vierstimmigem Gesang bringen die 30 bis 40 Sänger:innen Frische und Lebendigkeit in die Gottesdienste unserer Gemeinde. Unterstützt werden wir immer durch die Band und oft auch durch den Kindersingkreis.

…für Schüler/innen ab der 8. Klasse und Erwachsene jeden Alters.

Die Proben sind mittwochs von 19.00 Uhr bis 20:30 Uhr im Gemeindehaus Heilig Kreuz.

Ansprechpartner:            Sophie Weber


Band

… für alle, die sich öfter oder gelegentlich mit ihrem Instrument in der Gestaltung unserer Gottesdienste einbringen wollen.
Sprechen Sie uns an.

Die Probentermine finden nach Absprache in Heilig Kreuz statt.

Ansprechpartner:            Veit Riese

tastenriese@gmail.com


Chor

Auch die klassischen Kirchenmusik hat bei uns ihren Platz, vor allem im vierstimmigen Chorgesang.
So manches Fest wird mit Chören der umliegenden evangelischen Gemeinden gestaltet. Schauen Sie doch mal rein!

Proben sind donnerstags um 19.30 Uhr im Gemeindehaus Heilig Kreuz.

Ansprechpartner:            Stefan Poldrack

stefan.poldrack@web.de


Kirchenmusiker

Wenn Sie mit Instrumentalmusik oder Gesang irgendwann einen Gottesdienst mitgestalten wollen, dann wenden sich bitte an:

Ansprechpartner:           Christin Radczinsky

christin.radczinsky@bistum-magdeburg.de

AG Haus und Hof

In dieser Gruppe werden anstehende Arbeiten abgesprochen. Im Blick haben wir die Kirche, Gemeindehaus und Gelände.
Das umfasst Wasser, Strom, Heizung, Baumängel, Sanierungsmöglichkeiten.
Finanzielle Engpässe werden in enger Absprache mit dem Kirchenvorstand Plus und dem Kirchbauverein geklärt. 

Ansprechpartner:            Martin Stüber                         0172/4149773


Gartenpflege

Im Frühjahr und Herbst wird im Rahmen eines Garteneinsatzes der Gütchenpark gepflegt, bereinigt und wetterfest gemacht. Dabei sind schon immer viele Erwachsene und Kinder. Und doch suchen wir immer neue Helfer/innen. Die Termine werden im Pfarrbrief bekannt gegeben.

Auch übers Jahr sollten immer wieder die Flächen bereinigt werden.
Sie können  schon mit einem kleinen Einsatz viel bewirken.

Wann greifen Sie zu Harke oder Besen?

Ansprechpartner:                           Gregor Müller-Ermentraut                          0172/7974894


Winterdienst

Der Winterdienst wird von Freiwilligen geleistet.
Fällt Schnee, müssen am Samstag und Sonntag vor den Gottesdiensten
die Straßen und der Zugang zur Kirche von der weißen Pracht befreit werden.

Ansprechpartner:            Thorsten Sommer

Kindersachenflohmarkt

Im Frühjahr und Herbst findet auf unserem Gelände, dem Gütchenpark, ein Kindersachen-Flohmarkt statt.

Ansprechpartner:            Markus Ditz 

flohmarkt-hk@web.de


Küsterdienst

Wann und wer mit den Vor- und Nachbereitungen bei den Gottesdiensten dran ist,
dass organisiert sich eine Gruppe von Freiwilligen.

Ansprechpartner:            Marcus Spelz

ms-borstel@gmx.de                                     0176/64013452


Blumenschmuck in der Kirche

Gerne sind wir auf ihre Mithilfe beim Schmücken der Kirche angewiesen.

Ansprechpartnerin:         Astrid Sommer                                              

astrid.sommer67@gmx.de                          0170 9461497


Kirchputzgruppen I – IX

Einmal in der Woche wird die Kirche Heilig Kreuz geputzt.
Jede Gruppe ist etwa vier bis fünf Mal im Jahr mit Putzen dran.
Die Zeiten werden in den Gruppen abgesprochen.
Es werden immer wieder Helfer/innen gesucht.
Auch eine finanzielle Beteiligung ist willkommen, dazu nutzen Sie bitte das Spendenkonto.

Ansprechpartnerin:                       Pfarrei-Büro

halle.carl-lampert@bistum-magdeburg.de           0345/2024321


Eine-Welt Laden

Sonntags nach dem Gottesdienst können sie gerecht gehandelte Ware (Fair Trade) hinten in der Kirche kaufen.
Wollen Sie es auch mal probieren?

Ansprechpartnerin:                       Sylvia Hünert


Litauenhilfe – Spendenprojekt Heilig Kreuz

Zusammenstellung und Transport von Hilfsgütern und medizinischem Material für ein Krankenhaus in Visaginas (Litauen). Haben Sie den LKW-Führerschein, dann bitte einsteigen.

Ansprechpartner:                            Marcus Spelz

ms-borstel@gmx.de                                     0176/64013452

Nagelkreuz am Pfeiler in der Kirche Heilig Kreuz in Halle (Saale)

Nagelkreuz Hl.Kreuz

 

Nagelkreuzgemeinschaft (NKG) Heilig Kreuz

Gegründet wurde die Nagelkreuzgemeinschaft nach der Zerstörung der Stadt Coventry in Großbritannien im Jahr 1940 durch deutsche Bomber. Die Überlebenden gingen schon im Krieg Schritte der Versöhnung.

Die Nagelkreuzgemeinschaft ist heute ein weltweites Netzwerk, das sich – in enger Verbindung zur Kathedrale von Coventry – für Frieden und Versöhnung einsetzt..

Die Gemeinde Heilig Kreuz in Halle (Saale) ist seit 1987 Mitglied der Nagelkreuzgemeinschaft. Damit stellen wir uns der Aufgabe, immer wieder Schritte der Versöhnung mit Gott, unter den Menschen und mit der Natur zu suchen.

Ansprechpartner:                           Markus Pietzsch

markus.pietzsch@pharmazie.uni-halle.de             0345 / 55 25 949

Katholische Kirche Heilig Kreuz in Halle (Saale)

Kath. Kirche Heilig Kreuz, Halle

In einem weitläufigen Parkgelände an der Gütchenstraße mitten in der Stadt steht, kaum sichtbar, die 1991 erbaute Kirche. Sie bietet über 300 Personen Platz.

Die Gemeinde ist Mitte der fünfziger Jahre als „Umsiedlergemeinde“ gegründet worden. Erster Pfarrer in dieser Kuratie war Friedhelm Wortmann. In dieser Zeit konnte das Grundstück für die Gemeinde erworben und 1965 die erste Kirche erbaut werden. Die staatliche Behörde erlaubte den Umbau eines Pferdestalles in einen „Betsaal“. Unter dem Architekten Max Kropp wurde die Kirche weitgehend durch Eigenleistung der Gemeinde errichtet. Die Altarraumgestaltung übernahm der Bildhauer Friedrich Press.

Im Jahre 1966 wurde die Kuratie zur Pfarrei erhoben und Pfarrer Heinz Janssen leitete sie von diesem Zeitpunkt an bis zum Pfarrerwechsel 1968. Der Nachfolger Claus Herold, prägte bis 1995 inhaltlich die Gemeinde wesentlich.

Seit 1982 schon gab es die Überlegung, im Rahmen des „Sonderbauprogramms der DDR“ eine neue Kirche zu errichten. Endlich wurde im Jahr der deutschen Wiedervereinigung in nur einjähriger Bauzeit nach den Plänen des Architekten Ralf Niebergall eine neue Kirche errichtet. Dabei ist leider das Raumkonzept des Bildhauers Press völlig zerstört worden. Lediglich das Kreuz, jetzt vor der Kirche zu sehen, und die Pieta sind erhalten.

Die Gemeinde war in der „Wendezeit“ 1989/90 Gastgeber für das (heute genannte) „Reformhaus Halle e.V.und den „Runden Tisch“. Eine Plastik im Eingangsbereich des Gemeindehauses erinnert an diese Zeit.

Das 300 Jahre alte Pfarrhaus wurde von 1992 bis 1994 saniert und mit einem Anbau für die Caritas Sozialstation versehen. Hier sind hier unter anderem das Büro der Pfarrei und der Wohnsitz des Pfarrers.

Die Gemeinde ist zwar eine sehr kleine „Territorialgemeinde“, doch durch Prägung und Engagement Einzelner und Gruppen ist sie eine aktive „Personalgemeinde“. Ein Artikel im Tag des Herrn zur 50-Jahr-Feier fasst Vieles gut zusammen. 

Von morgens bis abends herrscht reges Leben im Gemeindehaus. Zum Sonntags-Gottesdienst kommen u.a. über 50 Kinder. Heute laufen in der Gütchenstraße alle wichtigen seelsorglichen Belange der Pfarrei Carl Lampert, Halle, zusammen. Hier finden für alle Kinder und Jugendlichen der Pfarrei die Gruppenstunden und die Vorbereitung auf die Sakramente statt. Es gibt Singkreise und eine Vielzahl von Gruppen. 

Das Gelände wird liebevoll ‚Gütchenpark‘ genannt.
Die Gestaltung, wie wir sie heute im Wesentlichen vorfinden, „wurde durch fleißge Hände bewirkt„. 

Hier können Sie noch mehr aus der über 50-jährigen Geschichte erfahren.

Der Aktionskreis Halle verabschiedet sich nach 50 Jahren – aber wer ist das eigentlich?

Der Aktionskreis Halle (AKH) wurde 1970 von Mitgliedern der halleschen Studentengemeinde, des Akademikerkreises und einem großen Teil der Pfarrer des damaligen Kommissariats Magdeburg (inzwischen ökumenisch und landesweit vernetzt) gegründet.

Äußerer Anlass war die Absetzung des Weihbischofs von Magdeburg. Da das II. Vatikanische Konzil gerade verabschiedet war, erwartete man ein Mitspracherecht bei der Neuernennung. Das wurde zwar verweigert, doch aus der Aktion wurde eine feste Einrichtung. Die sah es weiterhin als ihre Aufgabe, kirchliche, gesellschaftliche und politische Vorgänge mit Kritik, unabhängiger Meinungsbildung und eigenen Stellungnahmen zu begleiten. Aber ihr Hauptanliegen war die Rezeption des II. Vatikanischen Konzils für die Kirche in der DDR.

Allerdings war und blieb sie die einzige kritisch nachfragende Gruppierung dieser Art in den heutigen neuen Bundesländern.

Nach nunmehr 50 Jahren Engagement fand die Abschlusstagung (Corona bedingt um ein reichliches Jahr verschoben) im Juli dieses Jahres in der langjährigen Tagungsheimat des AKH, dem Benediktinerkloster Huysburg statt; Gastredner waren Bischof Gerhard Feige und Prof. Josef Pilvousek. Beide warben in lebhaften Diskussionsrunden dafür, den Abschied nicht endgültig zu machen, und so kam man überein, sich als „Freundeskreis AKH“ weiterhin mit anstehenden Neuausrichtungen zu befassen

Der Weg des AKH (von 1970 bis 1990) war allerdings gekennzeichnet von kirchlicher Ausgrenzung und staatlicher Repression. Katholische Kirche und DDR-Staat sahen in der Existenz des AKH eine Missachtung des Grundsatzes der politischen Abstinenz und eine Gefährdung guter Staat-Kirche-Beziehungen. Eine „unheilige Allianz“ zwischen staatlichen und kirchlichen Stellen zum Zweck der Disziplinierung des AKH ließ diesen schließlich zwischen alle Stühle geraten.

Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) betrachtete die Tätigkeit des AKH als „eine aktive politische Diversion“ gegen die DDR. Der Magdeburger Bischof Johannes Braun (1970 – 1990) bestritt, dass der AKH eine kirchliche Gruppe sei, und verweigerte jedes Gespräch mit ihm.

Damit standen der AKH, seine Aktivitäten und Mitarbeiter de facto außerhalb der DDR-Legalität.

Das Ende der DDR 1990 beendete zwar die Praxis der kirchlichen Ausgrenzung. Nicht beendet war dagegen die Stigmatisierung des AKH als „Nestbeschmutzer“ und als „unkirchlich“, die in Teilen der katholischen Kirche in den neuen Bundesländern bis heute nachwirkt.

Das ist auch ein Grund dafür, dass der AKH nur Insidern und Suchenden bekannt ist, die die Strukturmängel des kirchlichen Apparates kritisierten und Fragen an so genannte „Glaubenswahrheiten“ hatten; lange bevor der heutige „Synodale Weg“ diese drängenden Themen endlich auch aufgriff.

Erst 2010, zum 40-jährigen Bestehen des AKH, bedauerte der Magdeburger Bischof Feige in einem Grußschreiben, dass die Mitglieder des AKH nicht nur unter der kirchlichen Ausgrenzung, sondern deshalb auch unter staatlicher Repression gelitten haben.

Er wünschte ausdrücklich: „Bringen sie ihre Farbe konstruktiv in diesen Organismus (den lebendigen Leib Christi) ein, und bleiben wir in einem geschwisterlichen Dialog verbunden“.

Und was bleibt?

nach 20 Jahren widerständigem Engagement in DDR-Zeiten und weiteren 30 Jahren, in denen der AKH Mühe hatte, im vereinten Deutschland als eine Stimme unter vielen gehört zu werden?

Er war bis zuletzt der „Papiertiger, der den Löwen kitzelt“. Auch schwer auszumachen, wer sich als aktives Mitglied, wer als Freund und Sympathisant, wer als Vordenker, und wer sich nur als Briefempfänger zugehörig fühlte.

Aktionen waren immer vor allem Briefsendungen; zu DDR-Zeiten an ca. 500, zuletzt noch an ca. 200 Adressaten (in den letzten 30 Jahren 66 an der Zahl), Tagungen (anfangs 4, später 1 bis 2 im Jahr) und Wortmeldungen zu Ereignissen und Verlautbarungen (viele) bei denen der AKH es als notwendig erachtete, gelegen oder ungelegen seine Meinung dazu zu äußern.

Die Tagungen waren bis zuletzt Treffen im Sinne von „Freunde haben wir uns genannt“. Auf ihnen wurden, gemeinsam mit namhaften Referenten, Möglichkeiten einer lebensdienlicheren gesellschaftlichen Veränderung und eine Theologie der Reich-Gottes-Verkündigung bedacht, an den Samstagabenden fröhliche Gemeinschaft mit Lied und Witz gefeiert und bei den sonntäglichen Agapefeiern die Erfahrung gemacht: „Er ist mitten unter uns“.

Was bleibt, sind vor allem wir, als Personen, die viel gelernt und manches erlitten haben; vor allem aber im Glauben gestärkt sind.

Der ist allerdings nicht mehr der Glaube von vor 50 Jahren. Und das dürfte nicht nur unserem Älterwerden geschuldet sein.

Das II. Vatikanische Konzil hat Türen und Fenster in unserer Kirche aufgestoßen, die sich trotz allen konservativen Eifers nicht wieder vollständig schließen ließen.

Wichtiger als die so hoch gehängte Christus-Verehrung wurde uns der Versuch, einer sehr konkreten und direkten Nachfolge des Jesus von Nazareth. Es geht dabei nicht um ein Entweder-Oder, sondern um eine Verschiebung der Perspektive.

Immer wieder stellt sich die Frage, wie würde Jesus in unserer konkreten Situation reagieren? Er war ohne Macht, aber er war sehr wachsam, was die Sorgen und Nöte der kleinen Leute angeht. Ihm war wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Mächtigen Lasten zusammenbinden (Mt.23,4) die die Kleinen nicht mehr tragen können, materiell wie moralisch.

Gerade darum wird unsere Grundsatzerklärung von 1970 wichtig bleiben;

Demokratisierung, Humanisierung in Kirche und Gesellschaft und Neuinterpretation des Glaubens sind eine dauernde Aufgabe – eben „semper reformanda“ in Gesellschaft und Kirche.

Wer heute die Rundbriefe, Memoranden, Stellungnahmen und Verlautbarungen des AKH liest, merkt, dass diese nichts an Aktualität eingebüßt haben. Es ist bedauerlich, dass sie im kirchlichen Raum nur geringe Beachtung gefunden haben.

Wenn Kardinal Marx in seiner Rücktrittserklärung vom „toten Punkt“ und von einer unverzichtbaren erneuerten Gestalt der Kirche und einer neuen Weise, heute den Glauben leben und zu verkünden, spricht, dann können die Schriften des AKH hierzu gute Denkanstöße geben.

Buch: Aktionskreis Halle

Buch: Aktionskreis Halle

Haben wir Sie neugierig gemacht? Sie können Genaueres in einer Broschüre nachlesen: „50 Jahre Aktionskreis Halle / Eine kritische Stimme im Wandel der Systeme“, die kostenlos im Pfarrbüro erhältlich ist.

 Wigbert Albrecht und  Monika Doberschütz  (Sprecher des AKH)

[Adresse-Heilig-Kreuz]