Zeitzeugen gesucht: Wissenschaftlerin aus Halle will Taizé-Aktivitäten in der DDR beleuchten

Altarinsel mit Kerzenwand in der Versöhnungskirche in Taizé (Frankreich)

Erst im März hatte die Corona-Pandemie den geplanten Halle-Besuch von Bruder John aus Taizé verhindert. Mittlerweile hat Organisatorin Dr. Daniela Busse, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni Halle, nicht nur die Zusage für eine spätere Neuauflage bekommen, sondern auch eine weitere Idee rund um die in Ostfrankreich ansässige christliche Gemeinschaft entwickelt:

Angeregt von einer geplanten Publikation der Brüder, die sich mit dem Verhältnis von Taizé und dem „Ostblock“ beschäftigen wird, will Busse die Aktivitäten rund um Taizégebete und -gesänge in Halle zu Zeiten der DDR untersuchen. „Dazu bin ich auf der Suche nach Zeitzeugen, die in Halle Taizégebete organisiert oder daran teilgenommen haben“, erklärt die Wissenschaftlerin: „Vielleicht findet jemand sogar noch Liedzettel von damals?“ Ganz unverbindlich melden möge sich auch, wer bei den großen Treffen mit den Brüdern in Dresden (1980 und 1984), Schwerin (1981), Magdeburg (1982) oder Berlin (1986) dabei war. 

Ein besonderer Fokus solle auf der Wendezeit liegen, sagt Daniela Busse und schildert eine Begebenheit aus der Berliner Gethsemanekirche, in der Taizélieder dazu beigetragen haben sollen, dass die Situation seinerzeit friedlich blieb. Wer von ähnlichen (oder ganz anderen) Ereignissen berichten kann, erreicht die Wissenschaftlerin unter Telefon 0345-68 57 185 oder per Mail daniela.busse@kaththeol.uni-halle.de

Was aus den Ergebnissen wird? Das hängt natürlich von den Rückmeldungen ab. Es geht nicht um eine groß angelegte Studie, sondern beispielsweise um einen Vortrag oder eine Publikation – aus Halle über Halle (und so Gott will, über den „Bezirk“ hinaus :-).

Bild: Daniela Busse
Text: Reinhard Franke